mit ernster miene [allerdings nachdem er gestanden hat, dass er heute mit der kindergartenleitung ärger hatte, weil sie ihm nicht erlaubt hat, statt draußen zu spielen, draußen sein neues buch anzuschauen - was ich wiederum für ein vollkommen okees halte] erklärt der thronfolger, dass die kindergartenleiterin [kurz vorm ruhestand, marke strenge, aber liebevolle leiterin] zu allen kindern - zitat 'ahssloch' sagen würde.
mit dem thronfolger in den buchladen gehen, fühlt sich sehr super an. regel ist: er darf ein buch aussuchen, ich darf eines aussuchen. er zahlt seines, ich meines. ich könnte ihn dabei permanent knutschen. weil er sich so auf ein neues buch freut. und ich mich mit ihm. weil ich mir fast keine bessere möglichkeit vorstellen kann, gemeinsam geld auszugeben. weil da natürlich auch viel hoffnung drin steckt, dass er noch tausende bücher vor sich hat. und geschichten. und bilder im kopf. und er das dann hoffentlich so mag, wie ich es mag, büchergeschichtenbilder in den kopf gezaubert zu bekommen.
im dunstkreis von laufveranstaltungen hört man den satz häufig: "ich habe nicht trainiert."
das vermittelt dem unbedarften zuhörer-mitläufer-konkurrentumdieplätze500bis2000 den eindruck, man könne den aussagenden getrost von der liste der feinde streichen. dabei kann der satz zwei hintergründe haben:
1. ich habe nicht trainiert.
wenn der kommunikator einen stattlichen bierbauch mit zum start angemeldet hat, beine aus der hose lugen, bei denen muskeln, knochen und sehnen unter einer gleichmachenden fettschicht nicht erkennbar sind, und er sehr erschrocken schaut, wenn er nach der warmlaufrunde mit hochrotem kopf, einem puls um die 200 und intensiver hechelatmung erfährt, dass es sich dabei gar nicht um das eigentlich rennen gehandelt hat, dann gehört er zur gruppe eins und hat wirklich nicht trainiert. behalten sie ihn, wenn möglich, während des wettkampfs trotzdem im auge. er wird nämlich mit hoher wahrscheinlichkeit kollabieren und erste hilfe benötigen.
2. ich habe nicht auf diesen wettkampf trainiert.
wer viel läuft, verliert irgendwann das gefühl dafür, dass es sich dabei um training handelt. wenn die grundkondition da ist, man täglich seine gewohnte runde läuft, dann fängt das laufen an, teil des alltags zu werden. niemand würde behaupten, er bereite sich auf einen dental-hygiene-wettkampf vor nur weil er täglich zweimal die zähne putzt. bei läufern ist das ähnlich. wenn sie nicht ein konkretes ziel vor augen haben oder einen trainingsplan abarbeiten, dann trainieren sie in ihren augen nicht. gleichwohl laufen sie problemlos einen halbmarathon unter 1h 45min. untrainiert.
[was ich eigentlich sagen wollte: juni 2015 = erster monat meines lebens, in dem ich über 300km gelaufen bin. komplett ohne training]
die bewerbung für eine stelle im bereich digitales marketing kann man nur per post einschicken...
wahnsinn ist wie schwerkraft - alles, was es braucht, ist ein kleiner schubser...
der arzt meinte: "wenn wir es angehen, dann richtig."
die apothekerin meinte: "sie dürfen danach auf keinen fall auto fahren. am besten gehen sie direkt ins bett."
ich bin mal gespannt, was für ein tripp mich da heute erwartet...
drehbuch machen wir so: alle ungeraden seiten von "der exorzist". die geraden von "chucky die mörderpuppe". dialoge nehmen wir von "ted". bei fragen zu lizenzrechten bitte per mail oben rechts melden. danke.
geht an den fingernagel des linken daumens, der das messer auf seinem weg durch das daumenfleisch aufgehalten hat.
er hat die haare über seine glatze gekämmt.
obwohl, nein, gekämmt sicher nicht. ein teil der haare steht wild vom kopf ab. einen kamm haben die wilden zausel seit längerem nicht mehr gesehen. wenn er spricht, fließt beinahe permanent speichel aus seinem mund. und zwar vorne mittig über eine kerbe ziemlich mittig in der unterlippe. routiniert zieht er den speichel aber immer genau im richtigen moment nach oben oder stülpt ihn mit der oberlippe wieder in den mund. vielleicht ist der speichelfluss seinem sprachfehler geschuldet. wenn er 'schlitzohr' sagt, und der begriff fällt in zwei tagen sehr häufig, klingt es wie 'chlitzchohr'.
er hat für einen mann einen erstaunlichen dicken hintern, wirkt ansonsten wie jemand, der nur das mindestmaß an muskeln im körper hat. sein sprachwitz, seine rhetorischen fertigkeiten, sein beeindruckendes allgemein- und detailwissen, seine schlagfertigkeit lassen in kombination mit seiner unsportlichkeit vermuten, dass er in büchern lebt.
sein wesen ist von einer freundlichkeit geprägt, die leicht mit duckmäußertum verwechselt wird, dabei ist er einer der wenigen, die das mit der nettigkeit und dem friedlichen miteinander einfach durchziehen.
danke für die fachlichen inhalte und den rest.
der thronfolger hat ein lieblingslied.
'allemann schiemuhs'
im original:
kleine brüste sollten petits genannt werden.
die rückseite der knie, sollten knie-bogen heißen.
hämorriden sollten polypen heißen.
schwangere sollten wir ab sofort körper-bilder nennen.
'ich würde mich ja intellektuell versündigen, wenn ich die existenz von dingen verneine, nur weil ich sie nicht völlig verstehe.' [ramírez' édgar]
'williams trank, weil er sich einsam fühlte und angst hatte. "es ist buchstäblich furcht. und du denkst, oh, das wird die angst erträglich machen. aber das tut es nicht." angst wovor?, fragte ihn der "guardian". die antwort: "vor allem. es ist einfach ein generelles arggghhh."' [via ...
'nachdem ich in schweden meinen job verloren hatte, flog ich in die usa, weil ich immer schon mal kalifornien sehen wollte.' [larssons elin, frontfrau blues pills]
sie sagt das so, als sei das keine besondere sache. den job verlieren und danach einfach mal in die usa fliegen. und bestimmt ist es in ihrem kopf genauso. kein ding. und deshalb ist sie bestimmt auch die frontfrau einer band, die gerade ein bisschen extrem nach vorne peitscht.
man wird sich fremd mit der zeit. hat jahre miteinander verbracht. sich verändert. sich entrückt. schaut sich dann nach ewigkeiten mal wieder genauer an und ist irritiert, weil da diese distanz ist.
der blindschleicher ist mir gerade ein bisschen sehr fremd. dabei mag ich den doch. ich reiche ihm die hand, verspreche besserung. nicht gleich, aber bald. irgendwann auf jeden fall.
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